Toni Rominger. Etappe 5, 1994.
Der Schweizer Toni Rominger wäre ein potenzieller Gewinner der Tour de France gewesen, wenn sich die stärkste Phase seiner Karriere nicht mit dem Höhepunkt der Karriere von Miguel Indurain überschnitten hätte. Rominger konnte trotzdem großartige Erfolge feiern und gewann 1995 den Giro d’Italia sowie drei Ausgaben der Vuelta zwischen 1993 und 1995.
Romingers Fahrstil war dem von Indurain ähnlich. Er hatte einen kräftigen Motor, den er besonders bei Zeitfahren und in den Bergen einsetzen konnte. Im Jahr 1994 konnte der Schweizer den Stundenrekord im Velodrom von Bordeaux brechen.
Die Vuelta 1994 begann Ende April in Valladolid. Rominger, der für das legendäre Team Mapei startete, ging als Titelverteidiger und Topfavorit ins Rennen und konnte seinen Status gleich beim Prolog als souveräner Sieger untermauern. Auf der 5. Etappe in der Sierra Nevada baute Rominger seinen Vorsprung auf fast zwei Minuten aus, als er seinem befreundeten Landsmann Alex Zülle, dem Spanier Pedro Delgado und allen anderen Mitfavoriten davonfuhr.
Im gelben Trikot des Gesamtführenden, mit einer einfachen blauen Kappe bekleidet und an der Seite seines Teamleiters im Fahrzeug, legte Rominger auf seinem Colnago, das mit Dura-Ace-Komponenten ausgestattet war, ein gleichmäßig hohes Tempo vor.
Im restlichen Verlauf des Rennens gewann Rominger zwei Zeitfahren und zwei weitere Straßenetappen. Selbstverständlich konnte er das gelbe Trikot über die gesamte Strecke von Valladolid bis ins Ziel in Madrid verteidigen.